Das seelische und körperliche Gleichgewicht stärken

Balance zwischen Aktivität und Erholung

Die Phasen der Aktivität und der Entspannung werden vom vegetativen Nervensystem u.a. über den Sympathikus und Parasympathikus gesteuert. Beide sind in wechselnder Intensität und mit gegensätzlichen Steuerungsimpulsen permanent aktiv und passen in fein abgestimmter Zusammenarbeit unsere Körperfunktionen und unser Aktivitäts-/Entspannungs-Niveau optimal an die jeweiligen Gegebenheiten an. So sorgen sie ressourcenschonend für unser körperliches Gleichgewicht und unsere Gesundheit.

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Sympathikus – unser Aktivitäts- und Leistungsnerv

Der Sympathikus ist der anregende Teil unseres autonomen Nervensystems: er gibt die Signale, die uns in Leistungsbereitschaft versetzen und uns sämtliches Aktiv-Sein ermöglichen, so dass wir die Anforderungen des Lebens meistern können. Dazu fährt er Körperfunktionen hoch, die uns Energie und Sauerstoff, z.B. für die Muskelarbeit liefern (ergotrope Reaktion). Im Extremfall steuert er im Alleingang den Notfallmodus.

Der Stresszyklus
Stress ist ein Schutzprogramm des autonomen Nervensystems. Es startet im Kopf, wenn wir uns unsicher oder bedroht fühlen. Diese Einschätzung erfolgt blitzschnell durch das Limbische System.
Funkt es „Gefahr“, aktiviert der Hypothalamus den Sympathikus: der sorgt nun unverzüglich dafür, dass alle für die Rettung benötigten Körpersysteme maximal leistungsbereit sind („Kampf-oder-Flucht-Reaktion“).
Die unspezifische Immunabwehr wird bei der Stressreaktion ebenfalls aktiviert, damit im Falle einer Verletzung die Erreger rasch aus der Wunde eliminiert werden und die Heilung in Gang kommt.
Parallel stoppt der Hypothalamus den Parasympathikus und mit ihm die regenerativen Körperprozesse, damit alle Ressourcen der Rettungsaktion zu Gute kommen.
Ist die Aufgabe gelöst und die Bedrohung vorüber, fährt der Hypothalamus die Sympathikus-Aktivierung herunter und den Parasympathikus hoch: Wir beruhigen uns körperlich (Puls runter, Atem langsamer) und psychisch (Entspannungsgefühl, Müdigkeit).

 

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Parasympathikus – unser Erholungs- und Heilungsnerv

Die Signale des Parasympathikus sorgen dafür, dass sich unser Körper entspannt und verstärkt liegengebliebene Aufgaben erledigt werden: Zellen und Organe können sich nun regenerieren resp. heilen, die Verdauung wird hochgefahren und Energie-/Reserven werden wiederaufgebaut (trophotrope Reaktion). Unter seiner Regie erholen wir uns und schöpfen neue Kraft für die nächste Aktivität.

Starker Parasympathikus – starkes Immunsystem
In Phasen der Entspannung arbeitet das Immunsystem besonders zuverlässig: Immunzellen räumen auf, Milz und Thymus sortieren verstärkt defekte Immunzellen aus und ersetzen sie durch schlagkräftige frische Abwehrzellen. Das stärkt unsere Gesundheit: Beim nächsten Infekt sind wir mit gesunden Immunzellen bestens für die Erregerabwehr aufgestellt. Daher wird der Parasympathikus auch als Selbstheilungsnerv bezeichnet.

Gesund leben bedeutet: Wir pendeln im ausgeglichenen Rhythmus zwischen Aktivität und ausreichend tiefer Entspannung, so dass unser Selbstheilungsnerv immer wieder aktiv werden kann. 

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