Körperübungen für einen starken Selbstheilungsnerv
Bei den Körperübungen nutzen wir die Fähigkeit des Parasympathikus, nicht nur „Top-Down“ Körperfunktionen zu steuern, sondern – weil er zu etwa 80 % auch aus sensorischen Fasern besteht – ebenfalls „Bottom Up“ Informationen über die Körpersituation ins Gehirn zurückzumelden. Einige dieser vom Parasympathikus kontrollierten Funktionen sind auch willkürlich veränderbar, wie z.B. der Atemrhythmus und der Tonus von Rachen-, Kehlkopf-, Nacken- und Brustkorbmuskulatur. Die können wir bei unseren Körperübungen bewusst so verändern, dass dadurch der Selbstheilungsnerv über seine sensorischen Äste aktiviert und gestärkt wird.1 Über die positiven Körpersignale beim ruhigen Atmen, entspannter Kutscherhaltung und Lächeln senden wir zusätzlich dem gestressten Gehirn auch noch die beruhigende Botschaft, dass „da draußen“ alles okay ist und der Sympathikus gebremst werden kann (Body-Feedback bzw. Facial-Feedback). 2
Unsere Favoriten unter den Körperübungen:
Kräftig gurgeln
Summen & Singen
Drei kleine Atemübungen
Pilates & Yoga
Kutscherhaltung
Lächeln Sie sich froh
Quellenangaben
- Habib, Navaz: Aktivieren Sie Ihren Vagusnerv, Kirchzarten: VAK Verlags GmbH, (2019) S. 161-178.
- Strack, Fritz/Martin, Leonard L./Stepper Sabine: Inhibiting and facilitating conditions of the human smile: A nonobtrusive test of the facial feedback hypothesis, in: Journal of Personality and Social Psychology 5, 1988, 768–777.
Storch, Maja/Cantieni, Benita/Hüther, Gerald/Tschacher, Wolfgang: Embodiment – Die Wechselwirkung von Körper und Psyche verstehen und nutzen, Bern: Verlag Hans Huber, 2011, S. 37 – 72.